Fortsettelse av meldingen om Vatikanet og Øst-Timor (tysk)

Jahrelanger Druck auf die Kirche

Bei der Pressekonferenz am Dienstag im vatikanischen Pressesaal hatte der aus Dili geflohene Apostolische Administrator Bischof Carlos Belo laut römischer Nachrichtenagentur "Zenit" über starken indonesischen Druck auf ihn selbst und auf alle Amtsträger der Kirche berichtet. Weil Osttimors Kirchenverantwortliche diesem Druck nicht nachgegeben hätten, sei die Kirche Ziel der Verfolgung geworden.

Wörtlich sagte Belo: "Die direkten Angriffe der Milizen auf die Kirche, die von der Armee Jakartas unterstützt wurden, haben ihren Grund darin, dass die Kirche dem politischen Druck nie nachgegeben hat. Sie war die einzige Stimme derer, die nicht sprechen können oder auf die man nie gehört hat. Tatsache ist, dass die Verleihung des Nobelpreises 1996 von der indonesischen Regierung als Beleidigung empfunden wurde. Der Angriff auf die Kirche ist eine direkte Rache für diese Ehre, die der Bischof in Dili erhielt. Das Militär ist auch rasend vor Wut, weil es jeden Versuch unternommen hat, um die Kirche zu veranlassen, die Integration Osttimors innerhalb Indonesiens ('integrasi') zu predigen."

Belo berichtete weiter von einer gezielten Aufrüstung der Milizen durch die Armee seit Jahresbeginn. Die Milizen hätten Waffen, Autos und logistische Basen zur Verfügung gestellt bekommen. Es handle sich um Timoresen, die von den indonesischen Truppen ausgebildet worden seien. Bereits Anfang April sei es zu einem Massaker gekommen. 25 Menschen seien in ihren Häusern ermordet und 200 außerhalb ihrer Häuser exekutiert worden. Mitte April seien 70 Menschen ermordet worden. Die Verantwortlichen seien nicht bestraft worden, und es ahbe auch niemand irgendeine Strafe angedroht. Die Milizen hätten freie Hand für alle Untaten bekommen, berichtete Belo.

Terror in Westtimor "fast wie in Dili"

Auch die Lage der noch vor den Gräueltaten in ihrer Heimat nach Westtimor geflohenen Osttimoresen ist nach Angaben des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes (JRS) dramatisch. Flüchtlingen scheine es in Westtimor nicht besser zu ergehen als in ihrer Heimat, da die von der indonesischen Armee gestützten Milizen auch dort eine "Herrschaft des Terrors" ausübten, erklärte der Jesuiten-Flüchtlingsdienst am Mittwoch in München. Dabei kontrollierten die Milizen in den Flüchtlingslagern rund 84.000 Menschen. Auch in Westtimor fühle sich die Kirche "allgegenwärtiger psychologischer und politischer Kriegsführung und Einschüchterungen" ausgesetzt.

Der katholische Bischof Anton Pain Ratu SVD von Atambua sagte, die Milizen sonderten die jungen Männer aus den Gruppen der Flüchtlinge aus und brächten sie weg. "Niemand weiß wohin", so Pain Ratu. Die Situation in Atambua sei "fast wie in Dili", gekennzeichnet durch Rechtlosigkeit und Einschüchterungen. Nach Angaben Ratus wird die Sicherheitslage in seiner Diözese jeden Tag schlechter, die zuständigen politischen Behörden unternähmen nichts, um den Milizen Einhalt zu gebieten oder sie zu entwaffnen. In Atambua gebe es keine internationale Präsenz.

Berüchtigte Milizen

Nach JRS-Angaben fühlen sich auch die Flüchtlinge in der westtimoresischen Hauptstadt Kupang sehr unsicher. Die Kirche habe Polizeihilfe zum Schutz der osttimoresischen Flüchtlinge erbeten, da diese unter anderem von Mitgliedern der berüchtigten Aitarak-Milizen belästigt würden. Einige Aitarak-Milizionäre kämen allerdings auf den Polizeifahrzeugen mit. Einige hätten Fotos von Osttimoresen dabei, die sie suchten. Die Notleidenden, so der JRS, benötigten dringend eine bessere Wasserversorgung und mehr Medikamente. (Forts.mögl.)

K199905202 / KATHPRESS/Indonesien/Osttimor/Belo/

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)

av Webmaster publisert 15.09.1999, sist endret 15.09.1999 - 15:31