Italias biskoper tar imot ungdom fra hele verden

Rom, 11.8.00 (KAP) Italiens Bischofsstädte haben am Donnerstag und Freitag den mehr als 150.000 Jugendlichen aus Europa und Übersee, die im Vorfeld des römischen Weltjugendtreffens bei ihnen zu Gast sind, große Empfangsfeste bereitet. Ein Zentrum der österreichischen Weltjugendtags-Pilger ist dabei die Adria-Stadt Fermo: Mehrere Hundert Jugendliche aus Österreich nahmen am Freitag in Fermo an einem großen "Fest der Völker" teil, das die dortige Diözese für die Gäste aus dem Ausland - neben Österreichern auch zahlreiche Gruppen aus Osteuropa - gab. Am Samstag starten die Gruppen zu einer Wallfahrt in den Marienort Loreto.

Die Jugendfeste in ganz Italien finden medial großes Echo im Land. Gastgeber sind die 200 Diözesen des Landes, deren Jugendverbände und Pfarren. Auf dem Programm stehen Gottesdienste, Begegnungen in den Pfarren, Musik-, Sport- und Spielveranstaltungen.

Österreichs Jugend ist diesmal viel stärker vertreten als bei den letzten Weltjugendtagen, die 1997 in Paris stattfanden. Die Gruppen aus Österreich werden von zwei Bischöfen begleitet: Kardinal Christoph Schönborn und "Jugend-Bischof" Paul Iby. Österreich habe sich nach 1997 "von der Dynamik der Weltjugendtreffen mitreißen" lassen, heißt es in einer Aussendung des von Roland Schmalzbauer Komitees "Roma mia", das die Rom-Wallfahrt der Jugendlichen aus den neuen geistlichen Bewegungen koordiniert. Die Katholische Jugend Österreichs (KJÖ) und "Roma mia" sind die offiziellen Organisatoren der rot-weiß-roten Rom-Fahrten.

Auch in Südtirol machen zahlreiche junge Rom-Pilger - darunter mehr als 500 Rumänen - Station auf dem Weg nach Rom. Der Bozener Bischof Wilhelm Egger feierte am Donnerstag abend mit mehr als 1.000 Jugendlichen eine Messe im Wallfahrtsort Maria Weißenstein/Pietralba. Egger bezeichnete die Pilger als "Boten der Hoffnung" und "ein Stück Europa, für das Christus wichtig ist". Ihr Weg nach Rom ziehe auch nach dem Weltjugendtag Kreise, weil die Jugendlichen ihre Hoffnung in die Welt hinaustragen.

Aus den verschiedenen Regionen Italiens reisen die ausländischen und die italienischen Jugendlichen am 14. August nach Rom, wo sie in Schulen, Gemeindezentren, aber auch in ehemaligen Kasernen und staatlichen Gebäuden Quartier beziehen. Für die Österreicher wird Organisationszentrale in Rom die "Casa Santa Francesca Romana" in der Via dei Vascellari in Trastevere sein, wo KJÖ-Bundesseelsorger Franz Herz ein Büro hat.

Zur Eröffnung des Treffens am 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt, erwarten die Organisatoren, dass die Zahl der Teilnehmer auf mindestens 500.000 anwächst. Johannes Paul II. wird die Jugendlichen an zwei Plätzen begrüßen: zunächst gegen 18 Uhr die Italiener vor der Lateran-Basilika und anschließend die Ausländer auf dem Petersplatz.

Für die folgenden Tage sind die Jugendlichen vormittags zu Katechesen in verschiedenen Sprachgruppen eingeladen; die Katechesen werden von Bischöfen gehalten. Ein Zentrum für die deutschsprachigen Katechesen ist dabei die Titelkirche von Kardinal Schönborn, die Vorstadt-Pfarrkirche Gesu Divino Lavoratore in der Via Oderisi da Gubbio. Am Mittwoch, 16. August, 10 Uhr hält hier Bischof Iby seine Katechese und am Freitag, 18. August, 10 Uhr, Kardinal Schönborn. Beide Bischöfe kommen auch am Donnerstag, 17. August, um 16 Uhr zu einem großen "Österreicher-Treffen" in die Pfarre im Süden Roms. An das Treffen schließt eine Pressekonferenz an.

Eine große österreichische Gruppe von Mitgliedern der Fokolar-Bewegung tritt am Donnerstag abend im Flaminio-Stadion auf und präsentiert hier modernen Sacro-Rock. Die Fokolar-Großveranstaltung beginnt um 18 Uhr und endet um 22 Uhr. Ein Teil der jungen Focolarini aus Österreich ist per Rad unterwegs; sie wurden in italienischen Pfarrgemeinden überall herzlich aufgenommen.

Das Programm der Fokolar-Bewegung steht im Zusammenhang mit den kulturellen und interkulturellen Veranstaltungen im Rahmen des Programms "Incontragiovani" ("Jugend treffen"), das an den Abenden von 15. bis 18. August stattfindet. Dabei wird Unterschiedliches geboten: Konzerte, Gebete, ökumenische Treffen, Theater und Tanzvorführungen, Ausstellungen, Filmvorführungen und Multimedia-Shows. Schauplätze sind öffentliche Plätze, Parks, Kirchen oder Sportanlagen.

Die Vormittage bzw. frühen Nachmittagsstunden sind hingegen Pilgerwegen, Gottesdiensten und Prozessionen zu den großen Basiliken gewidmet. Das diesjährige Weltjugendtreffen schließt dabei die grundlegenden Elemente einer "Jubiläumspilgerfahrt" ein: das Durchschreiten der "Heiligen Pforte" im Petersdom, den Besuch am Grab des heiligen Petrus und das Beten des Glaubensbekenntnisses. Damit es dabei keine Kilometer langen Menschenschlangen gibt, werden die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die jeweils an einem der drei Tage vom 16. bis 18. August diesen Pilgerweg gehen, der von der Via della Conciliazione durch die Heilige Pforte führt und an der "Confessio" in der Vatikanbasilika endet.

Am Freitag, 18. August, wird ein Kreuzweg durch die Straßen Roms geführt. Auch prominente Künstler haben ihr Mitwirken zugesagt, unter ihnen der italienische Komponist und Sänger Angelo Branduardi.

Samstagvormittag machen sich die Gruppen auf den Weg zum Campus der Universität Rom III in Tor Vergata, dem Ort der Gebetsnacht und der Eucharistiefeier mit dem Papst. Die jugendlichen Gläubigen versammeln sich dort unter einem 36 Meter hohen Holzkreuz. Die Organisatoren haben auf dem Gelände auch eine Zeltstadt aus 5.000 Militärzelten errichtet, wo Jugendliche übernachten können.

Höhepunkte des Treffens sind die beiden großen Veranstaltungen mit dem Papst auf dem großen Freigelände von Tor Vergata: die Gebetsnacht am Samstag, 19. August, abends und der Schlussgottesdienst am Sonntag, 20. August, vormittags. Johannes Paul II. feiert den Gottesdienst auf einer 150 Meter breiten und acht Meter hohen Plattform, zusammen mit 650 Kardinälen und Bischöfen. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von vielen hundert Chorsängern sowie Orchester- und Bandmusikern.