Letzter regulär ernannter Bischof Chinas gestorben

Der 92-jährige Bischof Tuan von Wanxian trat sein Amt noch vor Ausrufung der Volksrepublik an =

Vatikanstadt, 11.1.01 (KAP) Der letzte regulär ernannte katholische Bischof auf dem chinesischen Festland ist gestorben. Wie am Donnerstag im Vatikan bekannt wurde, starb der 92 Jahre alte Matthias Tuan In-Min bereits am Mittwoch in einem Krankenhaus. Die Beisetzungsfeiern sollen am Montag stattfinden. Tuan war 1949 noch zum Bischof von Wanxian ernannt worden, bevor die kommunistische Volksrepublik China gegründet wurde und die Beziehungen zwischen Peking und dem Vatikan sich rapide verschlechterten.

Wie viele seiner Amtsbrüder musste er in den fünfziger Jahren Zwangsarbeit leisten und kam im Zuge der Kulturrevolution in ein Umerziehungslager. Erst nach 1979 genoss er bei der Ausübung seines Amtes in der Diözese Wanxian relative Freiheit und war sowohl in der regierungsnahen "Patriotischen Vereinigung" als bei den Gläubigen der Untergrundkirche anerkannt. Er übte sein Amt trotz seines hohen Alters bis zum Schluss aus.

Papst Johannes Paul II. hatte den Bischof zusammen mit seinem Koadjutor Joseph Xu Zhixuan im Jahr 1998 zur Asien-Synode nach Rom eingeladen, die Regierung in Peking hatte jedoch die Ausreise seinerzeit nicht genehmigt. Mit dem Tod Tuans endet die Reihe von katholischen Bischöfen in der Volksrepublik China, die vom Papst ernannt wurden. Die apostolische Sukzession geht in China dennoch weiter. Zum einen haben gültig geweihte Bischöfe wie Tuan im Laufe ihrer Amtszeit wiederum neue Bischöfe geweiht. Außerdem hat Papst Johannes Paul II. einige "patriotische" Bischöfe im Nachhinein anerkannt. (Schluss)

11.01.2001 13:41

K200100241

KI/KAP (KathPress/Katolsk Informasjonstjeneste)
11. januar 2001

av Webmaster publisert 11.01.2001, sist endret 11.01.2001 - 17:35