Ständerat für Fristenregelung ohne vorherige Beratung

Abtreibungsgegner kündigen Referendum an

Bern, 8.3.01 (KAP) Der Schweizer Ständerat hat sich für die Einführung einer Fristenregelung bei der Abtreibung ausgesprochen und zugleich eine vorherige Pflichtberatung für abtreibungswillige Frauen abgelehnt. Bei seiner Sitzung in Lugano stimmte der Ständerat mit 24 gegen 19 Stimmen der vom Nationalrat vorgeschlagenen Regelung zu. Die christdemokratische CVP hatte sich für die Einführung einer obligatorischen Beratung ausgesprochen.

Anders als der Nationalrat will der Ständerat aber, dass sich eine Frau für eine straflose Abtreibung auf eine Notlage berufen muss. Es wird erwartet, dass der Nationalrat noch in der laufenden Frühjahrssession auf die Version des Ständerates einschwenken wird.

Die CVP hat angekündigt, die geplante Fristenregelung vor das Volk bringen zu wollen. Ein Referendum wird auch von der Schweizerischen Vereinigung "Ja zum Leben" und der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) unterstützt. Die Lebensschützer zeigten sich über den Verlauf der Beratung des Ständerates enttäuscht. Sie lehnen die Einführung der Fristenregelung generell ab, die vom Nationalrat im vergangenen Oktober beschlossen wurde.

Kathpress
8. mars 2001