Außenminister: Ukraine-Besuch des Papstes "politisch wichtig"

Zlenko warnt andere Konfessionen vor Störung der Visite

Kiew, 3.4.01 (KAP) Der für Juni geplante Papstbesuch in der Ukraine hat nach den Worten des ukrainischen Außenministers Anatolij Zlenko eine "hohe politische Bedeutung". Zwar handle es sich in erster Linie um einen Pastoralbesuch, aber Papst Johannes Paul II. komme auch als Staatsgast, sagte Zlenko vor Journalisten in Kiew. Gleichzeitig warnte der Politiker andere Kirchengemeinschaften davor, den Papstbesuch zu stören oder für ihre eigenen Zwecke zu missbrauchen. Er hoffe, dass vor der Ankunft von Johannes Pauls II. die gegenwärtigen Differenzen beigelegt würden.

Unter anderen protestiert die "Union der orthodoxen Bruderschaft" der Ukraine seit Wochen gegen den Papstbesuch. Dieser sei "eine Beleidigung" für die mit Moskau verbundene ukrainisch-orthodoxe Kirche, sagte Bruderschafts-Generalsekretär Walentin Lukijanki kürzlich. Nach Angaben Lukijankis nehmen rund 70 Personen an den wöchentlichen Demonstrationen teil. Für die Dauer des Papstbesuchs kündigte der Generalsekretär tägliche Protestveranstaltungen an.

In der Ukraine ist die orthodoxe Kirche in mehrere Flügel gespalten. Zudem wirft die mit dem Moskauer Patriarchat verbundene ukrainisch-orthodoxe Kirche den Katholiken aggressive Missionierung vor.
3. april 2001

av Webmaster publisert 19.04.2001, sist endret 19.04.2001 - 09:28