Bischof Belo fordert "freie und ehrliche" Wahlen in Osttimor

Lissabon-Dili, 20.8.01 (KAP) Der osttimoresische Bischof und Friedensnobelpreisträger Carlos F. Ximenes Belo hat zu "freien und ehrlichen" Wahlen in Osttimor aufgerufen. "Wir müssen die Kandidaten wählen, die den Anliegen aller Timoresen dienen und nicht nur denen ihrer eigenen Familie", heißt es in einem Pastoralschreiben Belos, das von der portugiesische Nachrichtenagentur "Lusa" verbreitet wurde. Alle Timoresen seien für die Abhaltung "freier, friedlicher, gerechter und ehrlicher Wahlen" am 30. August mitverantwortlich, so der Bischof von Dili.

In seinem Schreiben dankte Belo der provisorischen UN-Verwaltung für ihren Einsatz in Osttimor. Nach Einschätzung des Bischofs wäre ein Einsatz von UN-Friedenstruppen auch über die Wahlen Ende August hinaus gerechtfertigt, wenn möglich unter Beteiligung der USA.

Die frühere portugiesische Überseeprovinz Osttimor war 1975 von Indonesien erobert und 1976 annektiert worden. In einem Referendum sprach sich 1999 die große Mehrheit der rund 800.000 Bewohner Osttimors für die Unabhängigkeit aus. Daraufhin kam es zu gewalttätigen Übergriffen pro-indonesischer Milizen, in deren Folge rund 250.000 Osttimoresen ins benachbarte indonesische Westtimor flüchteten; mehr als 1.000 Menschen wurden getötet. Seit Ende 1999 steht die Region unter UN-Kontrolle.(ende)

K200105076
20. august 2001

av Webmaster publisert 20.08.2001, sist endret 20.08.2001 - 11:02