EU-Forschungsminister beraten über Embryonenforschung

Brüssel, 9.12.01 (KAP) Die Forschungsminister der Europäischen Union (EU) beraten am Montag über die Finanzierung der Embryonenforschung in der Gemeinschaft. Auf der Tagesordnung der Ministerrunde steht das sechste Rahmenprogramm für die EU-Forschungsförderung, das bis 2006 gelten soll. Nach den Planungen umfasst es ein Gesamtvolumen von 17,5 Milliarden Euro. Die derzeitige belgische EU-Präsidentschaft will eine Grundsatzeinigung erreichen, damit das Programm rechtzeitig zum Ende des fünften Forschungsprogramms in Kraft treten kann.

Uneinigkeit besteht unter den Ministern unter anderem über die Finanzierung der Embryonenforschung. Die österreichische Bildungsministerin Elisabeth Gehrer nannte die Stammzellenforschung an so genannten "überzähligen" Embryonen "nicht akzeptabel". Nach Angaben des Bioethik-Sprechers der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europäischen Parlament, Peter Liese (CDU), wollen auch Irland und Italien im EU-Forschungsministerrat gegen die Förderung der Embryonenforschung stimmen.

Liese rief die deutsche Forschungsministerin Edelgard Bulmahn auf, ebenfalls "energisch und mit diplomatischem Geschick" für eine Begrenzung auf die Forschung mit adulten Stammzellen zu plädieren. Ansonsten würden mit EU-Mitteln und damit auch mit Geldern des deutschen Steuerzahlers Forschungsbereiche finanziert, die in Deutschland mit hohen Gefängnisstrafen bedroht seien.

Kathpress
9. desember 2001