Weltjugendtag: Afrikanischer Bischof kritisiert Kanadier

Kanadische Behörden hatten Jugendlichen aus Sierra Leone die Einreise verweigert

Freetown-Ottawa, 20.7.02 (KAP) Der Bischof von Makeni in der westafrikanischen Republik Sierra Leone, George Biguzzi, hat scharfe Kritik an den kanadischen Behörden geübt. Die Kanadier hatten allen 12 Jugendlichen aus der Diözese Biguzzis, die am katholischen Weltjugendtag in Toronto teilnehmen wollten, das Einreisevisum verweigert. Bischof Biguzzi habe deshalb den Abflug nach Toronto allein antreten müssen, berichtet die Missionspresseagentur «Misna».

«Die kanadischen Behörden haben nur mir und zwei Priestern ein Visum erteilt, und dies unter dem Vorwand, wir seien die einzigen, bei denen garantiert sei, dass wir zurückkehren würden, denn die Jugendlichen würden von der Reise ins Ausland profitieren, um nicht mehr in ihr Herkunftsland zurückzukehren», erklärte Biguzzi. Aus Solidarität mit der restlichen Delegation hätten darauf auch die beiden Geistlichen darauf verzichtet, nach Kanada abzufliegen.

Er sei überrascht, dass man in einer Zeit der Globalisierung Barrieren aufstelle und unüberwindbare Mauern errichte, welche die jungen Menschen aus Sierra Leone daran hinderten, nach zehnjährigem Bürgerkrieg ihre Glaubenserfahrung mit anderen zu teilen, sagte Biguzzi weiter. «Jetzt, wo der Friede ins Land zurückgekehrt ist, hat uns jemand das Fest vermasselt. Die Tatsache, dass Kanada unseren jungen Leuten die Begegnung mit dem Papst verweigert, betrübt mich sehr», sagte der Bischof im Gespräch mit «Misna».

Kathpress
20. juli 2002