Papstbesuch im Zeichen der "Botschaft der Barmherzigkeit"

Päpstlicher "Reisemarschall" Boccardo und Bischofskonferenz-Generalsekretär Libera betonen geistliche Akzente der Pastoralvisite Johannes Pauls II. in seinem Heimatland

Warschau-Vatikanstadt, 14.8.02 (KAP) Die bevorstehende Visite Papst Johannes Pauls II. in seiner polnischen Heimat wird keinesfalls "eine sentimentale Reise" werden. Dies betonte der päpstliche "Reisemarschall", Prälat Renato Boccardo, in einem Gespräch mit Radio Vatikan. Hauptziel der 98. Apostolischen Reise des Papstes sei es vielmehr, die Botschaft von der "göttlichen Barmherzigkeit" in das Bewusstsein der Christen zu rufen. Dieser Botschaft sei die Papstenzyklika "Dives in Misericordia" vor mehr als 20 Jahren gewidmet gewesen; sie stehe auch im Mittelpunkt des Papstbesuches in Polen. Bei der Weihe der neuen Kirche in Lagiewniki, wo sich das Grab der Heiligen Faustyna Kowalska befindet, werde der Papst Kirche und Welt auf "den Reichtum und die Tiefe der Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes" hinweisen, sagte Boccardo.

Der Sekretär der Polnischen Bischofskonferenz, Bischof Piotr Libera, sagte, die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes hänge mit dem von Johannes Paul II. immer wieder proklamierten Prinzip "Habt keine Angst" zusammen. "Wir brauchen keine Angst zu haben, weil Gottes Barmherzigkeit größer ist als das Böse in der Welt von heute", sagte Libera bei einer Pressekonferenz in Warschau. Die Barmherzigkeit Gottes sei keine "abstrakte Idee", sondern eine konkrete Person - der barmherzige Jesus, der etwa im Heiligtum von Lagiewniki besonders verehrt werde. Lagiewniki sei ein "dynamisches geistliches Zentrum", das die "Zivilisation der Nächstenliebe" fördern könne. Der Mensch des dritten Jahrtausends suche Orte, an denen die Anwesenheit des Göttlichen spürbar sei, meinte Libera im Hinblick auch auf eine andere Etappe des Papstbesuches: Kalwaria Zebrzydowska, wo die Marienfrömmigkeit Johannes Pauls II. Gestalt angenommen habe. Der Papst komme in die vom Glauben vieler Generationen geprägten Orte als ein Mensch, der "zu den Anfängen seiner Geschichte mit Gott zurückkehrt".

Als einen zentralen Aspekt des Papstbesuches bezeichnete Libera die vier Seligsprechungen in Krakau: Johannes Paul II. wird einen Priester, einen Ordensmann, eine Ordensfrau und einen Bischof selig sprechen. Auch dies sei ein Signal, dass im Leben der Polen von heute das "Haben" kein Übergewicht über das "Sein" haben dürfe.

K200205751
14. august 2002

av Webmaster publisert 16.08.2002, sist endret 16.08.2002 - 11:54