Gedenkfeier im berüchtigten Gefängnis Leopoldov

In der Haftanstalt waren in kommunistischer Zeit tausende politische Gefangene festgehalten worden, darunter viele Bischöfe und Priester

Preßburg, 27.8.03 (KAP) Der slowakische Militärbischof Frantisek Rabek hat im Gefängnis von Leopoldov - wo in kommunistischer Zeit tausende politische Gefangene festgehalten wurden - einen Gedenkgottesdienst gefeiert. An dem Gottesdienst nahmen auch Justizminister Daniel Lipsic und Innenminister Vladimir Palko sowie etwa 200 ehemalige politische Häftlinge teil.

Das Gebäude der Haftanstalt in Leopoldov war ursprünglich eine habsburgische Renaissance-Festung an der Demarkationslinie zum osmanischen Paschalik Buda. 1854 wurde die Festung zur staatlichen Haftanstalt umgebaut. Diesem Zweck dient sie bis heute.

Vor 1950 sei Leopoldov ein für die damalige Zeit humanes Gefängnis gewesen, berichten Zeitzeugen. An den Zellenwänden durften z. B. Kruzifixe, Bilder der Heiligen oder des slowakischen Nationalhelden Milan Rastislav Stefanik hängen. Doch als der neue «volksdemokratische» Gefängnisdirektor kam, sagte er, die neue Zeit habe neue Heilige; alle religiösen Symbole wurden verboten. Trotzdem wurde von den gefangen gehaltenen Bischöfen und Priestern heimlich Gottesdienst gefeiert.

Kathpress
27. august 2003

av Webmaster publisert 08.09.2003, sist endret 08.09.2003 - 15:53