Europarats-Ausschuss will mehr Zeit für Euthanasie-Debatte

Straßburg, 25.3.04 (KAP) Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Europarates hat mehr Zeit für die Debatte um einen umstrittenen Bericht zur Euthanasie verlangt. Bei der Ausschusssitzung in Paris wurden die zahlreichen Änderungsanträge nicht abgestimmt. Der Ausschuss werde der Parlamentarischen Versammlung empfehlen, das heftig debattierte Dokument des Schweizer Liberalen Dick Marty nicht abzustimmen, sondern an den Ausschuss zurückzuverweisen.

Besonders umstritten an dem Bericht ist die darin enthaltene Forderung, aktive Sterbehilfe unter bestimmten Bedingungen straffrei zu stellen. Die Parlamentarische Versammlung wird sich voraussichtlich am 27. April damit befassen. Die Forderung nach Straffreiheit für Sterbehilfe wäre eine Kehrtwende in der Politik des Europarates.

In Berlin begrüßte die «Deutsche Hospiz-Stiftung» (DHS), dass der Bericht vom Ausschuss «nicht einfach kritiklos akzeptiert» worden sei. So bestehe «noch Hoffnung», dass die umstrittene Forderung herausgenommen werde. Marty hatte seinen Bericht mit der umstrittenen Forderung bereits im Herbst vorgelegt. Er war aber mehrfach von der Tagesordnung genommen worden.

Kathpress
25. mars 2004