Ikone der Gottesmutter von Tichwin kehrte nach Russland zurück

Moskau, 29.6.04 (KAP) Die Ikone der Gottesmutter von Tichwin - eine der meist verehrten russischen Marienikonen Russlands - ist nach mehr als 60 Jahren im US-amerikanischen Exil in die Heimat zurückgekehrt. Im Jahr 1941 hatte Erzbischof Ioann von Riga die Ikone außer Landes gebracht und verfügt, sie könne erst dann zurückgebracht werden, wenn in Russland Religionsfreiheit herrsche und die zerstörten Gotteshäuser wieder aufgebaut seien. Der Legende nach soll die Ikone der Gottesmutter von Tichwin vom Evangelisten Lukas selbst gemalt worden sein.

Patriarch Aleksij II. nahm die kostbare Ikone in der Moskauer Erlöser-Kathedrale in Empfang. Wörtlich sagte der Patriarch dabei: «Heute spielt sich ein großes Ereignis ab: Ein Heiligtum Russlands kehrt nach 63 Jahren des Aufenthalts außerhalb der Grenzen unserer Heimat zurück». Die orthodoxen Christen hätten die erste Erscheinung der wundertätigen Ikone der Muttergottes von Tichwin auf Russlands Boden vor 600 Jahren als eine Gnade Gottes aufgefasst. «Das große Russland» fasse die zweite Erscheinung des Bildes der Gottesmutter ebenfalls als eine Gnade auf, betonte der Patriarch. Bei der feierlichen Nachtwache in der Kathedrale waren auch das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche in Amerika, Metropolit Herman, und das Oberhaupt der russischen Auslandskirche, Metropolit Lawr, Vertreter anderer christlicher Konfessionen sowie der Moskauer Oberbürgermeister Jurij Luschkow anwesend.

Am Sonntag leitete der Patriarch eine Kirchenprozession mit der Ikone auf dem Roten Platz, wobei er Moskau feierlich segnete. Danach wurde die Ikone nach St. Petersburg gebracht. Sie kehrt an ihren ursprünglichen Platz im Kloster der «Entschlafung der Gottesmutter» in der kleinen Stadt Tichwin zurück. Das Kloster muss allerdings erst restauriert werden.

Kathpress
29. juni 2004

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