Bischöfe: Stoppt Gewalt gegen Zivilisten im Kosovo

Zagreb, 24.6.98 (KAP) Die katholischen Bischöfe Kroatiens haben an die Weltgemeinschaft appelliert, im Kosovo nicht erneut Gewalt gegen eine unbewaffnete Zivilbevölkerung zuzulassen, wie dies in Kroatien und Bosnien-Hercegovina geschehen ist. Man sei in groser Sorge angesichts der unschuldigen Opfer von Gewalt und Vertreibung. Erneut werde Menschen ihr Recht auf Würde, Freiheit und Heimat verwehrt, heist es in einer von der Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung.

Die Bischöfe sagten weiters allen Initiativen der Caritas ihre Unterstützung zu, die sich um humanitäre Hilfe für die Menschen im Kosovo und für die Flüchtlinge in den Nachbarländern bemühen. Die Erklärung war bei der Vollversammlung der Bischöfe vergangene Woche in Zagreb beschlossen worden. Laut jüngsten Angaben sind bereits mehr als 100.000 Menschen aus dem Kosovo geflohen.

Die nationale Vorbereitungskommission für den vom 2. bis 4. Oktober vorgesehenen Papstbesuch in Kroatien hat nun das Programm der Visite veröffentlicht. Demnach wird Johannes Paul II. am ersten Tag in Zagreb mit der Jugend zusammentreffen. Höhepunkt soll die Seligsprechung des 1960 verstorbenen kroatischen Kardinals Alojzij Stepinac im Wallfahrtsort Marija Bistrica am 3. Oktober sein. Anschliesend ist in Zagreb eine Begegnung mit dem kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman geplant. Für den letzten Tag ist ein Besuch in Split vorgesehen. Die Stadt feiert ihren 1.700 Gründungstag. Johannes Paul II. war bereits im September 1994 in Kroatien. Das Land zählt rund fünf Millionen Einwohner, von denen 77 Prozent der katholischen und elf Prozent der serbisch-orthodoxen Kirche angehören.

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av Webmaster publisert 28.06.1998, sist endret 28.06.1998 - 23:45