Papst fordert Ende von Feindschaft und Hass

Gedenkfeier im Vatikan einen Monat nach den Terroranschlägen

Vatikanstadt, 11.10.01 (KAP) Einen Monat nach den Terroranschlägen in den USA hat Papst Johannes Paul II. zu Solidarität und Frieden in der Welt aufgerufen. "Möge Gott aus den Herzen des Menschen jede Spur von Missgunst, Feindschaft und Hass tilgen und sie zu Versöhnung, Solidarität und Frieden bereit machen", sagte er am Donnerstagmorgen bei einer Gedenkfeier mit den Teilnehmern der gegenwärtig im Vatikan tagenden Bischofssynode. Bei der Zeremonie in der Synodenaula wurden anschließend Fürbitten auf Englisch, Arabisch, Russisch und Deutsch gesprochen. In dem arabischen Gebet erbat er gleichermaßen für Christen, Muslime und Juden von Gott "Weisheit des Herzens".

"Einen Monat nach den unmenschlichen Terrorangriffen, die in verschiedenen Teilen der Vereinigten Staaten verübt wurden, empfehlen wir noch einmal die zahlreichen unschuldigen Opfer dem ewigen Erbarmen Gottes unseres Vaters", sagte der Papst in seinem einleitenden Gebet vor den rund 300 Synodalen. Er erbat Trost für die Angehörigen und alle Trauernden, Mut und Stärke für die mit den Aufräumarbeiten Beschäftigten und "Beharrungsvermögen für alle Menschen guten Willens, um den Weg von Gerechtigkeit und Frieden zu gehen".

Der Papst schloss mit dem Appell: "Beten wir, dass überall auf der Welt eine 'Zivilisation der Liebe' entstehen kann." In der arabischen Fürbitte hieß es anschließend: "Möge der tröstende Geist Gottes die Gabe der Weisheit des Herzens allen schenken, die Abraham als ihren Vater im Glauben anerkennen."

Am Donnerstagabend will der Papst mit den 292 Teilnehmern der Synode den Rosenkranz für den Frieden in der Welt beten. Ebenfalls am Donnerstag leitete der Generalrelator der Synode und Erzbischof von New York, Kardinal Edward Egan, einen offiziellen Gedenkgottesdienst in New York.

Kathpress
11. oktober 2001

av Webmaster publisert 11.10.2001, sist endret 11.10.2001 - 15:15