Papst und Arafat bekräftigen gemeinsam Wunsch nach Frieden

Palästinenser-Präsident in Audienz bei Johannes Paul II. - Papst ruft zu Wiederaufnahme der Verhandlungen auf

Vatikanstadt, 30.10.01 (KAP) Papst Johannes Paul II. hat am Dienstag im Vatikan Palästinenser-Präsident Jassir Arafat in Audienz empfangen. Der Papst habe bei der Unterredung seinen Appell an alle Konfliktparteien wiederholt, die Waffen niederzulegen und Verhandlungen wieder aufzunehmen, hieß es in einer anschließenden Erklärung von Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls. Arafat seinerseits habe den Wunsch der palästinensischen Bevölkerung nach Frieden bekundet und "jede Form von Terrorismus verurteilt".

Arafat sei in den Vatikan gekommen, um den Papst über die Besorgnis erregende Lage in den Palästinensergebieten zu informieren, "unter besonderer Berücksichtung der letzten tragischen Ereignisse, die auch die Heiligen Stätten der Christenheit betrafen", so die Erklärung des Vatikan-Sprechers. Der Papst habe seine Sorge und seinen Schmerz angesichts der zahlreichen Opfer der nicht enden wollenden Spirale der Gewalt bekundet. Er habe deutlich gemacht, dass der Vatikan für Dialog und die Anwendung des internationalen Rechts eintrete. Es brauche dafür auch Engagement der internationalen Gemeinschaft, um in der Region gegenseitigen Respekt und Sicherheit für alle zu garantieren.

Die Unterredung zwischen Johannes Paul II. und Arafat im Apostolischen Palast dauerte rund 15 Minuten. Zuletzt hatte Arafat den Papst am 2. August in Castelgandolfo besucht.

Kathpress
30. oktober 2001