"Frieden in Jerusalem bedeutet Frieden in der Welt"

Melkitisch-katholischer Patriarch von Antiochien, Gregorios III., ruft in den USA zu mehr Einsatz für Ende des Nahostkonfliktes auf

Washington, 29.5.02 (KAP) Die Wichtigkeit eines Friedens im Nahen Osten hat der melkitische (griechisch-katholische) Patriarch von Antiochien, Gregorios III. Laham, unterstrichen. "Frieden in Jerusalem bedeutet Frieden in der Welt", sagte der Patriarch, der seinen Sitz in der syrischen Hauptstadt Damaskus hat, bei einem Vortrag in Cleveland in den USA. Wenn die Konfliktparteien in Jerusalem, Israelis und Araber, Muslime, Christen und Juden ihre Streitigkeiten beenden könnten, so wäre das "ein internationaler Sieg für die Werte Gerechtigkeit, Wahrheit, Zivilisation und Religion", betonte Gregorios, der vor seiner Wahl zum Patriarchen lange Zeit als Patriarchalvikar in Jerusalem tätig war.

Der Patriarch beklagte die anhaltende Abwanderung von Christen aus dem Heiligen Land. Jede neue Welle von Gewalt beschleunige diesen Prozess. Derzeit gebe es unter den acht Millionen Israelis und Palästinensern nur noch 150.000 Christen. Die Bewahrung der christlichen Präsenz in der arabischen Welt sei jedoch "eine nationale, politische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Notwendigkeit", unterstrich Gregorios III. Auch liege es im Interesse der westlichen Welt und des Islam weltweit, die christliche Präsenz im Nahen Osten zu erhalten.

An die USA appellierte der Patriarch, sich energischer "für Frieden und Gerechtigkeit in Palästina" einzusetzen. "Genug Krieg, genug Blutvergießen, genug Töten!", rief der Patriarch aus.

Kathpress
29. mai 2002