Titelsong für Weltjugendtreffen in Toronto präsentiert

Autor ist AbbeLebel, einer der bekanntesten französischsprachigen Vertreter des "neuen geistlichen Liedes" - Das "Kreuz der Weltjugendtage" macht auf seinem Pilgerweg nach Toronto auch am "Ground Zero" in New York Station

Toronto, 17.1.02 (KAP) Der Titelsong für das katholische Weltjugendtreffen in Toronto wurde jetzt bei einer internationalen Vorbereitungstagung in der kanadischen Metropole der Öffentlichkeit präsentiert. Zum Weltjugendtreffen mit Papst Johannes Paul II. von 23. bis 28. Juli (mit einer Vorphase in den kanadischen Diözesen ab 18. Juli) werden Jugendliche aus 150 Ländern erwartet; an der Vorbereitungstagung nahmen Delegationen aus aller Welt - darunter auch aus Österreich - teil. Der Song unter dem doppelsprachigen Titel "Light of the World/Lumiere du Monde" nimmt das Motto des Weltjugendtags "Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt" auf. Getextet und komponiert wurde "Lumiere du Monde" von Abbe Robert Lebel, einem der bekanntesten französischsprachigen Vertreter des "neuen geistlichen Liedes".

Lebel stammt aus der Provinz Quebec und wurde 1976 zum Priester geweiht; 1979 veröffentlichte er sein erstes Chanson-Album unter dem Titel "Printemps de Dieu" (Frühling Gottes). Die Texte und Melodien Lebels seien "zugleich einfach und tiefgehend, verankert in der Gegenwart und in der Heiligen Schrift", so der Basilianerpater Thomas Rosica, der das kanadische Vorbereitungskomitee für das Weltjugendtreffen leitet. Der Titelsong sei ein Hinweis an Kirche und Welt, dass "die Kräfte der Finsternis und Furcht nicht triumphieren werden, weil Christus unser Licht ist". Ausschnitte aus dem Titelsong sind auf der Website von "Oregon Catholic Press" zu hören, die das Alleinvertriebsrecht hat. Im März wird eine Doppel-CD mit dem Titelsong, den Liedern für die Messfeiern des Weltjugendtags und "neuen geistlichen Liedern" aus allen Weltteilen erscheinen.

In den französischsprachigen Landesteilen Kanadas erklingen in nahezu jedem Gottesdienst Lieder von Robert Lebel. Abbe Lebel meinte bei der Präsentation - an der auch der Erzbischof von Toronto, Kardinal Aloysius Ambrozic, und der Präsident des Päpstlichen Laien-Rates, Kardinal James Francis Stafford, teilnahmen -, der Auftrag sei für ihn eine große Herausforderung gewesen, aber er habe auf den Heiligen Geist vertraut.

Bei der internationalen Vorbereitungstagung wurde auch mitgeteilt, dass die Columbus-Ritter eine Million Dollar für das Weltjugendtreffen zur Verfügung stellen. Das Geld ist für die organisatorischen Vorbereitungen im Zusammenhang mit der Spendung des Bußsakraments bestimmt: eine Kunsthandwerksgenossenschaft von Maya-Frauen aus der mexikanischen Krisenprovinz Chiapas ("Mujeres por la Dignidad") wird die Stolen für die beichthörenden Priester produzieren; außerdem wird ein Teil eines Parkgeländes am Ontario-See als "Duc in altum-Park" (nach dem Titel des Rundschreibens von Papst Johannes Paul II. für den Weg der Kirche am Beginn des dritten Jahrtausends) adaptiert. Der "Duc in altum-Park" wird drei Sektionen umfassen: einen Bereich für die persönliche und Gruppenreflexion, einen Bereich für den Empfang des Bußsakraments, wo 300 Priester die Beichte hören werden, und einen Bereich, in dem das "Kreuz der Weltjugendtage" aufgestellt ist, vor dem die Jugendlichen ein sichtbares "Zeichen der Busse" setzen sollen.

Das "Kreuz der Weltjugendtage" - ein schlichtes hohes Holzkreuz - hat in Kanada bereits 20.000 Kilometer zurückgelegt. Das Kreuz wurde von jugendlichen Pilgern auf den Schultern getragen, es wurde aber auch per Flugzeug, Schiff und LKW transportiert. Ein Kanadier stellte sein Privatflugzeug mit zwei Piloten zur Verfügung, um das Kreuz auch in den hohen Norden des Landes zu bringen. In 200 Städten und Dörfern wurde das Kreuz in Wallfahrtskirchen und Diskotheken, in Einkaufszentren und auf öffentlichen Plätzen aufgestellt.

Das Kreuz habe bereits ein "Wunder" ausgelöst, betonte P. Rosica; es habe "Einheit zwischen Ontario und Quebec, zwischen englischsprachigen und französischsprachigen Kanadiern" hergestellt. "Vielleicht sind wir Kanadier zu rationalistisch", sagte P. Rosica: "Die Torheit des Kreuzes mit seiner 'vernünftigen Irrationalität' tut uns gut".

Auf seinem Weg nach Toronto wird das "Kreuz der Weltjugendtage" auch einen Abstecher nach New York machen, wo es im Bereich von "Ground Zero", der Trümmerstätte der Twin Towers nach dem folgenschweren Attentat vom 11. September, aufgestellt werden wird. Das Kreuz solle auch in New York etwas von der Hoffnung ausstrahlen, die auf dem bisherigen kanadischen Pilgerweg des Glaubenssymbols sichtbar geworden sei.

Kathpress
17. januar 2002