«Papst hat hohen Respekt vor der Kultur und Tradition Bulgariens»

Apostolischer Nuntius in Sofia: Johannes Paul II. wird Bulgaren an ihre Brückenrolle zwischen Ost und West erinnern

Sofia, 18.5.02 (KAP) Papst Johannes Paul II. wird bei seiner bevorstehenden Visite in Bulgarien seine Hochachtung für die slawische Kultur insgesamt und die bulgarische Kultur im besonderen zum Ausdruck bringen, sagte der Apostolische Nuntius in Sofia, Erzbischof Antonio Mennini, in einem Interview mit der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA. Der Papst wolle die Bulgaren ermutigen, «ihre kulturellen und spirituellen Wurzeln zu bewahren» und ihre Rolle als «Brücke» zwischen dem Osten und dem Westen Europas wahrzunehmen.

Die mögliche Verwicklung des damaligen kommunistischen Geheimdienstes Bulgariens in das Papstattentat von 1981 habe die «Liebe» des Papstes zum bulgarischen Volk nie getrübt, betonte der Nuntius. Johannes Paul II. werde dies bei seinem Besuch auch deutlich machen, und die Visite selbst sei ein Beweis dafür. Der Papst habe dem Attentäter Ali Agca unmittelbar nach dem Anschlag persönlich vergeben, und der Vatikan habe in den Ermittlungen der Justiz über die Hintergründe des Attentats nie Position bezogen, sondern die Ermittler ihre Arbeit tun lassen, hob Mennini hervor.

Die gegenwärtigen Beziehungen zwischen Bulgarien und dem Vatikan sind laut dem Nuntius von großem gegenseitigen Respekt und guter Zusammenarbeit getragen. Die katholische Kirche in Bulgarien fühle sich - trotz ihrer geringen zahlenmäßigen Größe - als «wertvoller und unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen und spirituellen Tradition» des Landes, und sie werde als solcher auch anerkannt.

Kathpress
18. mai 2002

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