Bischof Belo fordert Schonung der Zivilbevölkerung Afghanistans

München, 25.10.01 (KAP) Der osttimoresische Bischof und Friedensnobelpreisträger Carlos Filipe Ximenes Belo hat an die USA appelliert, bei ihren Angriffen auf Afghanistan die Zivilbevölkerung zu verschonen. Die Angriffe müssten sich auf militärische Ziele konzentrieren und dürften keine Zivilisten treffen, sagte Belo am Mittwochabend in der Katholischen Akademie in München. Besonders in Gefahr seien die zwei Millionen Flüchtlinge im Grenzgebiet zu Pakistan.

Nach Ansicht des Friedensnobelpreisträgers sind die Weltreligionen nicht für den Ausbruch des Konflikts verantwortlich. "Zum Wesen der Religion gehört nicht die Organisation des Terrorismus, sondern die Versöhnung und der Friede zwischen den Menschen", meinte Belo. Für sein Heimatland Osttimor und Indonesien sieht er nach den Terroranschlägen auf die USA vom 11. September keine zusätzlichen Gefahren. Alle Konflikte zwischen Christen und Muslimen gebe es bereits seit vielen Jahren und die Regierung bemühe sich darum, den Einfluss extremistischer Gruppen zu beschränken.

Mit der politischen Lage in Osttimor zeigte sich Belo zufrieden. Die Wahlen seien friedlich verlaufen. Nun sei es Aufgabe der Politik, vor allem die Flüchtlinge nach Osttimor zurückzubringen.

Kathpress
25. oktober 2001

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