Kardinal Tomko in Indien: Kirche muss missionarisch sein

New Delhi, 21.9.00 (KAP) Mit einem Bekenntnis zur Einzigartigkeit der Erlösung durch Christus und zum kirchlichen Missionsauftrag hat der Präfekt der vatikanischen Missions-Kongregation, Kardinal Jozef Tomko, in Bangalore die «nationale Versammlung der katholischen Kirche in Indien» eröffnet. Tomko zitierte dabei auch die jüngste vatikanische Erklärung «Dominus Iesus» zu diesem Thema. Er nannte das Dokument ein «Kompendium der feierlichsten Glaubenssätze des kirchlichen Lehramtes über die Einzigartigkeit und Universalität Jesu Christi und der Kirche».

Der Kardinal betonte in seiner Predigt, dass die Menschwerdung Gottes in Jesus ein einzigartiges Ereignis der Menschheitsgeschichte sei. Jesus Christus habe für alle Menschen zu allen Zeiten eine besondere Bedeutung, und die «Gute Nachricht», das Evangelium, müsse allen Männern und Frauen aller Zeiten verkündet werden.

In seiner Eröffnungs-Ansprache erinnerte Tomko die indischen Katholiken daran, dass sie mit 16 Millionen die stärkste katholische Kirche auf dem asiatischen Festland bildeten und dass sie die größte Zahl von Bischöfen, Seminaren und Bildungshäusern in ganz Asien stellten. Er betonte, die Kirche in Indien sei multi-ethnisch und multi-kulturell, und sie habe eine besondere missionarische Aufgabe für Asien und die Welt. Mit Blick auf den Missionsauftrag der Kirche formulierte er: «Die Kirche existiert, um das Evangelium zu verkünden, so wie das Feuer existiert, um zu brennen». Die Mission gehöre zum innersten Wesen der Kirche und gehe unmittelbar auf den Auftrag Christi zurück. Dabei rufe die Kirche weder zu Gewalt noch Fanatismus auf, sie mache Vorschläge, zwinge aber niemanden, betonte Tomko. Zugleich forderte der Kardinal volle Religionsfreiheit, einschließlich des Rechts, die Religion zu wechseln.

Kathpress

av Webmaster publisert 25.09.2000, sist endret 25.09.2000 - 17:55