Jerusalem, 25.6.02 (KAP) Der neuerliche Einmarsch israelischer Truppen in Palästinensergebiete stellt auch die kirchliche Arbeit vor große Probleme. 114 Kinder können in Beit Sahur nicht gefirmt werden, berichtete Pfarrer Majdi el Siryani vor Journalisten. Nachdem bereits die Erstkommunionfeier abgesagt werden musste, könne jetzt auch die Firmung nicht stattfinden. Weiter verurteilte der Priester scharf die israelische Besatzung, da in Beit Sahur nur Zivilisten lebten.
"Selbstmordattentate sind verabscheuungswürdig, aber genauso ist es die Besatzung", stellte der Geistliche fest und fügte hinzu: "Mein Leben hier ist ein Gefängnis, wir leben in einem physischen Gefängnis". Die Israelis könnten angesichts derartiger Zustände kein friedliches Verhalten der Palästinenser erwarten. Die Ausgangssperre werde jeden Tag nur für einige Stunden aufgehoben, sodaß die Bewohner die notwendigsten Lebensmittel kaufen könnten. Das gesamte öffentliche Leben sei jedoch zum Erliegen gekommen, und auch Schulen könnten kaum noch funktionieren, kritisierte der Pfarrer.
Kathpress
25. juni 2002