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Publisert 7. mai 2002 | Oppdatert 7. mai 2002

Rom-Jerusalem, 7.5.02 (KAP) Die italienische Regierung hat die Aufnahme von palästinensischen Zwangsexilierten aus der von der israelischen Armee belagerten Geburtskirche von Bethlehem verweigert. In einem Kommuniqué des Außenministeriums in Rom hieß es am Dienstag, die Frage stelle sich unter den gegenwärtigen Umständen nicht.

In Israel erklärte Verteidigungsminister Benjamin Ben-Eliezer, einige Einzelheiten seien noch nicht geklärt. Er erwarte jedoch, dass die Belagerung in einigen Stunden vorbei sein werde. "Wir haben das Abkommen bereits unterzeichnet", sagte der Minister. Bethlehems Bürgermeister Hanna Nasser sagte ebenso wie Ben-Eliezer vor Journalisten, beide Seiten hätten den nach 48-stündigen Verhandlungen erzielten Vertrag unterzeichnet.

Kernstück ist die Deportation von 13 der insgesamt rund 120 noch in der Kirche befindlichen Palästinenser ins Ausland. Diese Männer gelten für Israel als Top-Terroristen. 26 weitere Kämpfer sollen in ein palästinensisches Gefängnis im Gaza-Streifen überstellt werden.

Die Hamas-Bewegung forderte unterdessen ihre Mitglieder in der Geburtskirche auf, nicht ins Exil nach Italien zu gehen. Wer seiner eigenen Deportation zustimme, habe nicht die Unterstützung der Organisation, sagte der Gründer und geistliche Führer der Hamas, Scheich Ahmed Yassin.

Der Vatikan dementierte Berichte, wonach er Druck auf die italienische Regierung ausübe. Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls erklärte, es habe in dieser Angelegenheit keine Kontakte zwischen dem Heiligen Stuhl und der italienischen Regierung gegeben.

In römischen Regierungskreisen hieß es, Italien sei in "arroganter und unerträglicher Weise" über seine Rolle im Unklaren gelassen worden. US-Außenminister Colin Powell wird als derjenige genannt, der immer wieder Italien ins Spiel brachte, während der Vertrag selbst kein Aufnahmeland nennt. Bisher fand sich kein Staat dazu bereit, die Terroristen aufzunehmen.

Dem Vernehmen nach gibt es aber auch noch weitere Hindernisse für die Umsetzung des Vertrags: So wollen die Palästinenser ihre Waffen mitnehmen, Israel besteht jedoch auf der Entwaffnung der Kämpfer.

Plan für Evakuierung erstellt

Bei einer möglichen Evakuierung der Geburtskirche von Bethlehem sollen als erste die zehn Pazifisten, dann die festsitzenden Bürger Bethlehems und Zivilisten zuletzt die 26 von Israel des Terrorismus verdächtigten Personen verlassen. Das berichtete der Sprecher der Franziskaner-Kustodie für das Heilige Land, P. David Jaeger, am Dienstag gegenüber "Radio Vatikan".

Dem erstellten Plan zufolge sollten von diesen 13 nach Gaza und 13 ins Ausland gebracht werden. Ein Lösung wäre, diese zunächst nach Ägypten zu bringen und dort die Zustimmung zu einer Weiterreise in ein anderes Land abzuwarten, meinte Jaeger.

Ein Sprecher der EU sagte am Dienstag, die Verhandlungen über die Ausreisemodalitäten gingen weiter. Italien sei jedoch das einzige EU-Land, das für eine Ausreise in Betracht gezogen werde.

Die Verhandlungen zur Lösung der Krise stehen unter Zeitdruck. US-Präsident George Bush hatte in der vergangenen Woche erklärt, er werde den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon erst nach Beendigung des Konflikts in Bethlehem empfangen. Das Gespräch zwischen Sharon, der am Sonntag in Washington eingetroffen war, und Bush steht für Dienstag abend (MESZ) auf dem Programm.

Kathpress
7. mai 2002

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