Ökumene: Es gibt nicht nur Gemeinsames, sondern auch Trennendes

Münchner Kardinal Wetter hofft, dass durch die jüngste Deklaration der Glaubenskongregation «Dominus Iesus» «kein Schaden für die Ökumene» entsteht

Vatikanstadt, 10.9.00 (KAP) Der Münchner Kardinal Friedrich Wetter hofft, dass durch die jüngste Deklaration der Glaubens-Kongregation «Dominus Iesus» «kein Schaden für die Ökumene» entsteht. Der Text mache aber darauf aufmerksam, dass es zwischen den Kirchen nicht nur Gemeinsames, sondern auch Trennendes gebe, betonte der Münchner Erzbischof in einem Interview mit der römischen Gemeinschaftsredaktion deutschsprachiger katholischer Nachrichtenagenturen CIC.

Es gehe darum, die vatikanische Verlautbarung in einem großen Zusammenhang zu sehen, sagte Wetter. Lange Zeit habe man zwischen den Kirchen nur das Trennende gesehen und sei sich gegenseitig aus dem Weg gegangen. «Dann kam die ökumenische Bewegung, die uns entdecken ließ, was wir alles gemeinsam haben. Das hat uns mit Freude erfüllt. Dadurch ist viel an gemeinsamem Tun entstanden». Zugleich sei streckenweise aber auch das Trennende ausgeblendet worden, Wahrheiten des Glaubens seien nicht mehr in ihrem unaufgebbaren Anspruch ernst genommen worden. «So entstanden Illusionen, die einem nach vorn führenden Ökumenismus nicht dienen konnten», meinte Kardinal Wetter.

Kathpress

av Webmaster publisert 11.09.2000, sist endret 11.09.2000 - 10:19