Kirchenführer protestieren gegen Moscheebau in Nazareth

Jerusalem, 29.11.01 (KAP) Die Jerusalemer Kirchenführer haben gegen den Bau einer neuen Moschee in Nazareth vor der Verkündungsbasilika protestiert. Der Bau sei unnütz, heißt es in einer in Jerusalem veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Die israelische Regierung habe die ursprünglichen Pläne zur Gestaltung von Nazareth in den Wind geschlagen und stattdessen einer "muslimischen Randgruppe" die Genehmigung erteilt, auf Staatsland eine "überflüssige" Moschee zu errichten. Es gebe genügend verfallene Moscheen in staatlichem Besitz, die den Muslimen zurückgegeben und wieder renoviert werden könnten, unterstreichen die 13 Kirchenführer in ihrer Stellungnahme.

Die Unterzeichner, unter ihnen Vertreter von Katholiken, Orthodoxen und Lutheranern glauben, dass die Errichtung der Moschee durch eine muslimische Randgruppe "Unfrieden und Trennung" zwischen Muslimen und Christen säen wird. Auch der "in Jahrzehnten mühselig geschaffene christlich-jüdische Dialog" sei gefährdet. Die Kirchenführer werfen den israelischen Behörden vor, ihre Macht zu missbrauchen, um "die Gefühle der Menschen zu manipulieren, die Bevölkerung zu spalten, Konflikte zu schaffen". Dadurch werde der intolerante Fundamentalismus gefördert.

Außerdem verstoße der Moscheebau gegen die Forderung in der UNO-Resolution 181 von 1947, religiöse Heilige Stätten zu respektieren.

K200107877
29. november 2001