Keine Weihnachtsabsprachen zwischen Israel und Palästinensern

Jerusalem, 18.12.01 (KAP) Zum ersten Mal seit Einrichtung der palästinensischen Autonomiebehörde weigern sich die Palästinenser, mit den israelischen Behörden die logistischen Fragen rund um das Weihnachtsfest abzusprechen. Das meldete der israelische Rundfunk am Dienstag unter Berufung auf "Militärkreise". Die Zusammenarbeit ist an sich notwendig, um etwa den Besucherstrom christlicher Pilger und Diplomaten von Israel nach Bethlehem in den palästinensischen Gebieten zu regeln. "Grenzüberschreitende" Koordination sei auch angesagt, wenn Jeruslams lateinischer Patriarch Michel Sabbah am Morgen des 24. Dezember feierlich in Bethlehem einziehen wolle.

Während der Bethlehemer Bürgermeister Hanna Nassar bereits vor geraumer Zeit alle zivilen Weihnachtsfeiern abgesagt hatte, will Palästinenserpräsident Jassir Arafat ein "besonders fröhliches Fest" veranstalten, wie er vor einigen Tagen sagte, bereits nachdem Ramallah von israelischen Truppen umzingelt wurde. Traditionell nimmt Arafat zusammen mit seiner - christlichen - Frau Suha an der Mitternachtsmesse in der katholischen Katharinenkirche neben der Geburtsbasilika in Bethlehem teil. Arafat benötigt jedoch eine ausdrückliche Genehmigung Israels, um mit dem Hubschrauber von Ramallah nach Bethlehem zu gelangen.

Kostenlose Christbaumverteilung in Israel

Kostenlose werden derzeit in Israel Christbäume verteilt. Diplomaten, UN-Mitarbeiter und Journalisten sind eingeladen, sich zwischen einem und vier Meter hohe Pinien abzuholen. "Die kostenlose Verteilung der Bäume machen wir mehrere Tage lang", sagte ein Mitarbeiter von Israels großer Bewaldungsgesellschaft "Keren Kayemeth LeIsrael" (KKL) in einer Baumschule bei Bet Schemesch im Ela-Tal, wo einst David dem Goliath begegnet sein soll. Mit dieser Aktion hoffe man, das illegale Fällen von Bäumen zu stoppen.

Tausende Bäume werden auch für die Christen in Israel und in den palästinensischen Gebieten bereitgestellt. Zwei Tage vor Weihnachten bringen Lastwagen Berge von Bäumchen zum Jaffator in der Altstadt Jerusalems, wo sich jeder, der will, einen Baum mitnehmen darf. Im Gegenzug wird eine Spende für die Aufforstung Israels erbeten.

Kathpress
18. desember 2001